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Klaus Buhl

Schuldenstreit - nur ein Polit-Theater?

Ist die US-Schuldenbremse nur ein „Non-Event“ für uns Anleger?


Häufig hatte ich in den vergangenen Tagen das Gefühl, dass in den Medien immer wieder Themen ganz groß ausgerollt werden, die für uns Anleger nicht relevant sind.

Die mediale Lautstärke könnte täuschen, doch es lohnt sich stets genauer hinzusehen.


Denn an der Börse gilt der Grundsatz "Price action makes market commentary.", also dass der Preis die Art der medialen Berichterstattung definiert.


Doch manchmal gibt es einfach Themen, die sich aus Sicht der Medien besonders zur Generierung von dramatischen Schlagzeilen eignen und viele Klicks erzeugen.


Eines davon ist die US-Schuldenbremse. Hierzu könnt Ihr aktuell sehr viele Berichte und Kommentare in den einschlägigen Medien lesen.


Doch ist das Thema deshalb für uns als Anleger wirklich wichtig? Und wenn ja, in welcher Form? Immerhin gibt es einige Statistiken zur Schuldengrenze, die die aktuelle Dramatik deutlich relativieren.


Alle paar Jahre ist er wieder da, der Streit um die amerikanische Schuldenobergrenze.

Was einst dramatisch klang, ist inzwischen für viele Anleger schon Alltagsroutine.

Zwar berichten sehr viele Medien über den Streit in der US-Politik, doch zu viel Bedeutung sollten wir dem Getöse nicht gönnen. Denn die USA haben eine eigene Währung, auf die sie direkt Einfluss nehmen können, und können daher faktisch nicht „bankrott“ gehen.


Die Schuldengrenze in den USA in heutiger Form wurde 1917 vom US-Kongress als Teil des Second Liberty Bond Act verabschiedet. Allerdings gab es bereits davor schon parlamentarische Beschränkungen in den USA, was die Menge an zulässiger Verschuldung anging, welche die Regierung aufnehmen konnte.


Seit US-Präsident Hoover wurde die nationale Verschuldung unter jedem Präsidenten angehoben. Im 20. Jahrhundert kam es somit zu 90 Anhebungen.

Seit 1962 bis 2011 wurde die Schuldenobergrenze 74 mal angehoben, darunter 18 mal unter Präsident Reagan, achtmal unter Bill Clinton, fünfmal unter George W. Bush und fünfmal unter Präsident Obama sowie dreimal unter Präsident Trump.


Diese historischen Zahlen sind wichtig, um die Diskussion in den richtigen Kontext zu stellen. Dadurch erkennen wir, dass die Anhebung der Schuldengrenze fast alltäglich ist und keine kritische Situation für die Börsen.


Mal ganz davon abgesehen, dass jeder Anleger wegen des vermeintlich kritischen Datums in den vergangenen Wochen seine Positionen hätte anpassen können.

Deshalb ist ein plötzlicher Kurseinbruch aus diesem Grunde jetzt sehr unwahrscheinlich.


Ich werde mir wegen dieser politischen Inszenierung das tolle Pfingstwochenende nicht verderben lassen.


An eurer Stelle würde ich ebenfalls ganz gelassen bleiben und eher die Diversifikation Eures Portfolios überprüfen und gegebenenfalls anpassen.


Viel Erfolg und herzliche Grüße vom fairen Berater


Klaus Buhl



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